Tipps und Tricks – Namensforschung

Woher kommen unsere Familiennamen? Was bedeuten sie und wie finde ich etwas darüber heraus?

Bis vor drei Jahren war in unserer Familie der Name Heibein als Schreibweise wie in Stein gemeißelt.
Niemals wäre uns in den Sinn gekommen, dass die Schreibweise einmal eine andere gewesen sein könnte… Und doch, hat sich bei der Ahnenforschung herausgestellt, dass es in früheren Jahrhunderten Abweichungen von der heutigen Version gab.
Immer mal wieder hatten wir zwar darüber nachgedacht, was denn die Bedeutung des Namens sein könnte: stand Hei vielleicht für Hai und waren somit die Gebeine der Haie gemeint? Waren unsere Ahnen vielleicht Haifischer?

So wird es einigen ergehen, wenn man seinen Familiennamen durchleuchtet.
Vor einiger Zeit konnte ich auf Youtube einen Namensforscher finden, dem man unbedingt zum Thema lauschen sollte: Prof. Udolph, ein begnadeter Worte-Entschlüssler!
Einen tollen Vortrag hielt er beim Ahnenforscher Stammtisch Unna. Klickt einfach für den Vortrag auf YouTube hier.

Als sich in den Jahren der Forschung bei uns herausstellte, dass der Name früher Heidbein/Heitbein oder Heidebein/Heidebeen geschrieben wurde, dachten wir gleich an die Kirche oder die Natur – Waren unsere Ahnen Heiden? Oder lebten sie einfach nur in einem Heide-Gebiet?
Immer tiefer in die Jahrhunderte drangen wir ein und bei der Schreibweise Hedebyn beschenkte uns Google mit einem völlig neuen Forschungsansatz: Hedeby – die Wikinger Stadt Haithabu!!
Das war ein großartiger Moment, der einem den Atem raubte. Ab diesem Zeitpunkt überschlugen sich die Ereignisse und wir fanden schnell eine Verbindung zu einem Namensträger aus Lübeck.

Wikipedia sagt:

Haithabu – altnordisch Heiðabýr, aus heiðr ‚Heide‘, und býr ‚Hof‘; dänisch/schwedisch Hedeby, lateinisch Heidiba; auch Haiðaby, Haidaby

Bürgermeister Bertram (Bertrammus) van Heydebu (auch geschrieben als Heydebuy, Heideby, Hedeby) wurde vermutlich in Visby auf Gotland um 1290 geboren, 1325 als Kaufmann und 1326 als eingebürgert in Lübeck vermerkt, und auch dort am 3. Mai 1360 verstorben (Lübecker Bürgertestamente II, Lübeck 1973 – Veröff. z. Gesch. d. Hansestadt Lübeck Bd. 24)
Eine ausführliche Forschung über Bertram konnte ich in der Zeitschrift des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde (Ausgabe 1963/1990) finden. Hier wurde ebenfalls die Verbindung zu Haithabu hergestellt.

Abschließend möchte ich euch noch einen tollen alten Schinken von 1852 empfehlen. Wer keine Probleme hat, ein wenig Alt-Deutsch zu lesen, findet hier wertvolle Informationen über Namen und ihre Bedeutungen: Hannoversches Namensbüchlein.

7 Kommentare Gib deinen ab

  1. ruhland99 sagt:

    Gott sei Dank. es waren bloss die Wikinger! Ich hatte schon Angst, mit meinem, im hohen Alter erworbenen und noch gar nicht genutzten, Angelschein jetzt gegen Haie ankaempfen zu müssen ☺️☺️☺️

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    1. Jetzt muss ich herzhaft lachen 😀
      Aber wer weiß, was du alles aus dem Schweriner See fischt… 😉

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  2. ruhland99 sagt:

    Mit absoluter Sicherheit liegt da noch eine russische MIG 15! Zu blöd, dass ich gerade noch leidlich eine englische Bedienungsanleitung lesen könnte…🚣🚣🚣

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    1. Meinst du, dass du für das olle Ding noch eine Bedienungsanleitung benötigen wirst? 😀

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      1. ruhland99 sagt:

        Hast recht, dann auch den Flugschein und und und. Lassen wir das Teil da liegen ☺️Und statt Haie dann Hechte☺️Haitabu SWH) ist trotzdem sehenswert !☺️

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      2. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen, wenn ich jetzt an einen schönen Pfannenfisch denke… Aber ab morgen bin ich wieder an der See und stopfe mich voll mit Fischen aller Art 🙂
        Haithabu steht ganz oben auf meiner Liste… jetzt noch um so mehr.
        Ich hoffe es geht dir gut und du genießt die warmen Tage auf dem Wasser.

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  3. Hat dies auf Heibein Genealogie rebloggt und kommentierte:

    Die Bedeutung des Namens Heibein

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